Frankreich unter deutscher Besatzung / Comprendre la France occupée (1940-1944)

Frankreich unter deutscher Besatzung / Comprendre la France occupée (1940-1944)

Veranstalter
Deutsches Historisches Institut Paris Institut historique allemande Paris
Veranstaltungsort
8 rue du Parc-Royal / 75003 Paris
Ort
Paris
Land
France
Vom - Bis
14.06.2006 - 14.06.2006
Website
Von
Dr. Stefan Martens

Präsentation der elektronischen Edition der Berichte des Militärbefehlshabers Frankreich und der Synthesen der Berichte der französischen Präfekten
14. Juni 2006, 17h00 – 19h00
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Die Edition der Berichte des Militärbefehlshabers Frankreich und der Synthesen der Berichte der französischen Präfekten aus den Jahren 1940–1944 im Internet ist das Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojektes des Deutschen Historischen Institutes Paris (DHIP) und des Institut d’Histoire du Temps Présent (IHTP). Sie wurde in Zusammenarbeit mit den Archives nationales und dem Bundesarchiv realisiert und von der Volkswagenstiftung und dem Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) finanziert.
•Die Lageberichte des Deutschen Militärbefehlshabers in Frankreich basieren auf den Informationen, die von den verschiedenen Ebenen der deutschen Besatzungsverwaltung, den Kreis-, Feld- und Oberfeldkommandanturen, sowie den Kommandanten der Militärbezirke A, B, C und den Militärverwaltungsbezirk Bordeaux nach Paris gemeldet wurden. Sie betrafen sowohl die von den Deutschen besetzte Zone, als auch die Lage in der Verbotenen Zone, den beiden Departements Nord und Pas-de-Calais, die dem Militärbefehlshaber Belgien und Nordfrankreich in Brüssel unterstanden, sowie die Südzone, die nach dem Einmarsch deutscher Truppen im November 1942 nicht dem Militärbefehlshaber, sondern einem eigenen Kommandanten im Heeresgebiet Südfrankreich unterstellt worden war.
•Die Synthesen der Berichte der Präfekten des Vichy-Regimes waren für die Regierung des État français eine wichtige Informationsquelle, insbesondere im Hinblick auf die Lage in der Besetzten Zone. Sie wurden vom französischen Innenministerium auf der Grundlage der Berichte der Präfekten der Departements verfaßt, die ihrerseits wiederum auf den Meldungen der unterschiedlichsten Dienststellen basierten (Renseignements Généraux, Postzensur, Polizei sowie der allgemeinen Verwaltung, wobei hier vor allem die Versorgungslage der Bevölkerung im Zentrum stand). Die Synthesen bieten somit über die gesamte Dauer der deutschen Besetzung einen umfassenden Überblick zur wirtschaftlichen, sozialen, und kulturellen Entwicklung Frankreichs, von der allgemeinen politischen Lage und der Haltung der Regierung angefangen bis hin zur öffentlichen Meinung und der Stimmung in der Bevölkerung.
Die Veröffentlichung im Internet der deutschen und französischen Berichte in ihrer Originalsprache und in voller Länge gibt einen Überblick über die Arbeit und Rolle der deutschen und französischen Dienststellen vor Ort und deren Zusammenwirken. Sie vermittelt darüber hinaus aber auch einen Eindruck von der Einschätzung der Lage durch die Regierung des État français, etwa im Hinblick auf die militärischen Repressionsmaßnahmen, die Verfolgung der Juden, die Versorgungslage, den Schwarzmarkt etc. Die Edition veranschaulicht, die Art und Weise, wie die Vertreter des Vichy-Regimes ihre eigene Rolle gesehen und ihre Aufgabe und Funktion wahrgenommen haben. Sie ist ein wichtiges Element zum Verständnis der Staatskollaboration. Sie zeigt das Zusammenspiel, die Übereinstimmungen und die Auseinandersetzungen zwischen den deutschen und französischen Behörden auf.
Mit dieser Edition der Berichte und Synthesen einschließlich eines kritischen Anmerkungsapparates, wissenschaftlichen Begleittexten sowie einer umfangreichen Sammlung von Kurzbiographien zu den in den Dokumenten erwähnten Personen, einem Abkürzungsverzeichnis und einer Liste der zeitgenössischen Quellen, steht der Forschung zur Geschichte Frankreichs im Zweiten Weltkrieg ein neues, zentrales Arbeitsinstrument zur Verfügung.

Programm

17h00 Begrüßung
Werner Paravicini, Direktor des DHIP
Fabrice d’Almeida, Direktor des IHTP
Martine de Boisdeffre, Direktorin der Archives de France
Angelika Menne-Haritz, Vize-Präsidentin des Bundesarchiv

17h 30 Podiumsdiskussion

Leitung:
Marie-Françoise Courel , Directrice du département Homme et société des CNRS

Teilnehmer:
Stefan Martens, stellvertretender Direktor des DHIP
Marc Olivier Baruch, Directeur d’études, École des Hautes
Études en Sciences Sociales
Florent Brayard, Chercheur, Centre Marc Bloch Berlin
Denis Peschanski, Directeur scientifique adjoint, CNRS

Kontakt

Dr. Stefan Martens
8 rue du Parc-Royal
75003 Paris
smartens@dhi-paris.fr


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